PRESSEMITTEILUNG VERBRAUCHERZENTRALE SAARLAND
[02.11.2023]
Verluste durch ungedämmte Warmwasser- und Heizungsleitungen im unbeheizten Bereich werden oft unterschätzt
Auf dem Weg vom Wärmeerzeuger zum Heizkörper und vom Warmwasserbereiter zum Warmwasserhahn kommen schnell einige Meter Rohrleitung zusammen. Auf diesem langen Weg geht Wärme verloren, die dann am Ziel nicht mehr zur Verfügung steht. Je kälter die Umgebung und je schlechter die Rohrleitung gedämmt ist, desto größer sind diese Verluste. Immer wieder entdecken Energieberater der Verbraucherzentrale bei Hausbesuchen ungedämmte Heizungs- und Warmwasserleitungen im unbeheizten Keller. Diese haben einen sehr hohen Wärmeverlust, der oft unterschätzt wird.
Eine ungedämmte Heizungsleitung aus Kupferrohr mit einem Innendurchmesser von 20 mm, die im unbeheizten Keller verläuft, gibt im Mittel über die Heizzeit bis zu 50 Watt pro Meter Rohrleitung ab. Die Wärmeabgabe einer nach den Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes (EnEV) gedämmten Rohrleitung beträgt dagegen nur noch rund 10 Watt pro Meter. Bei einer Leitungslänge von 10 m gehen so im Jahr bis zu 2200 kWh Energie mehr verloren, als bei einer ordnungsgemäß gedämmten Leitung. Je nach Energieträger sind dies jährliche Kosten von bis zu 160 €. Investitionskosten in Höhe von etwa 10 € pro Meter für die Dämmung der Rohre haben sich daher in weniger als einem Jahr amortisiert. Für die Isolierung ungedämmter Warmwasser- und Zirkulationsleitungen ergeben sich in der Regel noch geringere Amortisationszeiten, da diese Leitungen über das gesamte Jahr mit konstant hohen Temperaturen betrieben werden.
Das Argument, die Wärmeabgabe ungedämmter Rohrleitungen im Keller würde zum Wäschetrocknen genutzt, verfängt nicht. Wirtschaftlicher wäre es da, einen Heizkörper zu installieren, der nur für die Zeit des Trocknens betrieben wird.
Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) schreibt die Dämmung der Heizungs- und Warmwasserleitungen im unbeheizten Bereich übrigens auch gesetzlich vor.
Individuelle Beratung zur Heiztechnik und zum Energiesparen bietet die Verbraucherzentrale an.
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V. i. S. d. P.: Martin Nicolay, Geschäftsführer der Verbraucherzentrale Saarland e. V.