PRESSEMITTEILUNG VERBRAUCHERZENTRALE SAARLAND
[06.02.2024]
Im Jahr 2024 kommen auf Verbraucherinnen und Verbraucher höhere Gas- und Ölpreise zu. Grund dafür ist ein deutlicher Anstieg des Preises für CO2 und die wieder auf 19 Prozent angehobene Mehrwertsteuer für Erdgas.
Anstieg der CO2-Bepreisung
„Am 1. Januar 2024 wurde der CO2-Preis neben Kraftstoffen auch für Erdgas und Heizöl von 30 Euro auf 45 Euro pro Tonne erhöht“, erläutert Cathrin Becker, Energieberaterin der Verbraucherzentrale Saarland. Ein weiterer Anstieg ist für die kommenden Jahre geplant: ab 2025 um erneute 10 Euro pro Tonne, ab 2026 nochmals um 10 Euro auf dann 65 Euro pro Tonne verursachtes CO2. Die Prognosen für die Zeit danach lassen einen weiteren Anstieg des CO2-Preises vermuten.
Wie erhöhen sich die Kosten allein durch den CO2-Preis am Beispiel Erdgas?
Das Beispiel zeigt, wie stark die Heizkosten für ein Einfamilienhaus mit einem Heizenergieverbrauch von 15.000 Kilowattstunden Erdgas durch die Entwicklung des CO2-Preises steigen werden:
Jahr | CO2 Preis pro Tonne |
CO2 Preis pro kWh |
Mehrkosten durch CO2– Preis |
2023 | 30 EURO + 7% MwSt. |
0,64 Cent | ca. 96 Euro |
2024 | 45 EURO + 19% MwSt. |
1,07 Cent | ca. 161 Euro |
2025 | 55 EURO + 19% MwSt. |
1,31 Cent | ca. 196 Euro |
Weil Heizöl einen höheren CO2-Ausstoß bewirkt als Erdgas, fällt der Anstieg des CO2-Preises auch höher aus. So liegen die Mehrkosten durch CO2 für das gleiche Einfamilienhaus mit Ölheizung 2024 bei 194 Euro und 2025 bei 237 Euro.
Mehrwertsteuersatz steigt
Innerhalb der nächsten Wochen wird der Mehrwertsteuersatz für Gas, und auch für Fernwärme, wieder auf 19 Prozent angehoben.
Die Mehrwertsteuer war vor dem Hintergrund der hohen Preise 2022 gesenkt worden. Aktuell wird davon ausgegangen, dass der reguläre Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent wieder ab dem 1. März 2024 gilt.
Was tun, wenn die Preise steigen?
Neben den Energiepreisen ist der individuelle Energieverbrauch ausschlaggebend für die entstehenden Kosten.
In vielen Häusern existieren Möglichkeiten zur Einsparung von Heizenergie. „So kann die nachträgliche Wärmedämmung von Dach und Außenwand mehr als 40 Prozent Heizkosten einsparen“, sagt die Expertin.
Eine weitere Stellschraube ist die Heizung selbst. In vielen Fällen arbeiten Heizungsanlagen ineffizient und haben zu hohe Temperaturen oder geben Wärme ab, die nicht gebraucht wird. Die Heizungsregelung bietet viel Potenzial, um diese Wärmeverluste zu verringern. „Jede zentrale Heizung sollte daher durch einen hydraulischen Abgleich optimiert werden. Eine Maßnahme, die vom Heizungsfachbetrieb durchgeführt wird“, weiß Cathrin Becker.
Lohnt sich eine Gasheizung nicht doch?
Vom Einbau einer neuen Gasheizung rät die Energieberatung der Verbraucherzentrale ab. Die Empfehlung gilt gleichermaßen für neue Ölheizungen. Die Entwicklung der Emissionskosten zeigt, dass es mit Gasheizungen erhebliche Preisrisiken gibt. Wer sich jetzt noch eine fossile Heizung anschafft, wird für einen sehr langen Zeitraum weiterhin CO2 ausstoßen. Inzwischen gibt es aber mit Wärmepumpen, Pelletheizungen oder Fernwärme für viele Gebäude sinnvolle Alternativen. Aktuelle Förderungen unterstützen die Anschaffung dieser neuen Heiztechniken.
Auf Fragen, wie Energie am sinnvollsten eingespart werden kann, gibt es hilfreiche Antworten bei der Energieberatung der Verbraucherzentrale. Die Beratung dort findet online, telefonisch oder in einem persönlichen Gespräch statt. Die Energieberaterinnen und Energieberater informieren anbieterunabhängig und individuell.
Termine zur persönlichen Beratung können unter 0681 50089-15 vereinbart werden. Mehr Information zu den Beratungsangeboten gibt es auf www.verbraucherzentrale-energieberatung.de oder unter www.verbraucherzentrale-saarland.de.
Ansprechpartnerin für den Inhalt: Cathrin Becker Tel. 06898-7642081
V. i. S. d. P.: Martin Nicolay, Geschäftsführer der Verbraucherzentrale Saarland e.V